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L e i t b i l d e r

L o k a l e  A g e n d a  2 1

P o r t a  W e s t f a l i c a

 

Leitbild Nachhaltige Stadtentwicklung

 

Das Leitbild für eine nachhaltige Stadtentwicklung konzentriert sich auf die Themen Siedlungsentwicklung, Erhalt und Heilung der Landschaft und die Zukunft der Menschen in Porta Westfalica.

 

Porta Westfalica: Viele Dörfer und Ortsteile - ein Zentrum

 

Porta Westfalica bewahrt und fördert die Vielfalt und Eigenständigkeit seiner Dörfer und Ortsteile. Die Dörfer und Ortsteile ermöglichen Lebensgestaltung in enger fuss- und fahrraderreichbarer Verbindung zur freien Landschaft, fördern gewachsene Nachbarschaften und bewahren ihre Identität durch Erhalt bzw. Wiederherstellung ihrer historischen Kerne.

Damit die Dörfer / Ortsteile auch optisch in ihrer Eigenständigkeit erkennbar bleiben, werden die Übergänge zur Landschaft sowie zu anderen Ortsteilen und Dörfern dauerhaft als Übergangszonen gestaltet, dies gilt für Wohn- wie auch Gewerbebebauung. Für die Bauleitplanung bedeutet das, dass die angestrebten Übergangszonen bei der Ausweisung von neuen Baugebieten fester Bestandteil der Planung und eventuell als Ausgleichsfläche ausgewiesen werden. Dem sich ausbreitendem Siedlungsbrei wird Einhalt geboten. Lokale Besonderheiten werden geschützt, dorftypische und prägende Gebäude erhalten und - wo notwendig - umgenutzt. Das große Angebot an ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden wird für veränderte Nutzungsmöglichkeiten erschlossen.

Hausberge ist das anerkannte Zentrum von Porta Westfalica. Dies basiert auf der historischen Entwicklung (Amt Hausberge) wie auch auf den Sitz der Verwaltung, Schulzentrum und andere Zentrumsfunktionen. Durch Rathaus/ Verwaltung, Schulzentrum, Geschäfte u.a. beleben viele Menschen das Zentrum Hausberge. Zur Steigerung der urbanen Qualität sollten alltägliche Begegnungsmöglichkeiten verstärkt gefördert werden. Dies können Gastronomieangebote für Schüler, Verwaltungsmitarbeiter wie auch Besucher sein. Wünschenswert wäre auch ein Angebot für die Besucher des Rathauses/ Verwaltung (Café im Rathaus). Ziel ist es, die große Zahl der täglichen Besucher Hausberges stärker zusammenzuführen. Durch besondere Maßnahmen der grünen Stadtbildpflege (Bäume, Blumen, Gehölze) und attraktiv gestaltete öffentliche Freiräume und Plätze stimuliert Hausberge öffentliche Begegnung und Austausch aller Bürger.

Die Stellung Hausberges als Zentrum wird durch wiederkehrende größere Ereignisse für ganz Porta Westfalica erlebbar. Beim ein- oder zweijährigem Rhythmus veranstaltete Fest der Dörfer wird die Vielfalt wie Zusammengehörigkeit Porta Westfalicas gefeiert. Die Nutzung des Kurparks für Kulturveranstaltungen wie auch die Durchführung von Märkten für die Gesamtstadt (Weihnachtsmarkt und Stadtfest) führt die Bewohner Porta Westfalicas aus allen Dörfern und Ortsteilen regelmäßig zusammen.

 

Siedlungsentwicklung

Für alle baulichen Siedlungserweiterungen gilt der eindeutige Grundsatz: Nutzung vorhandener Bausubstanz, Bebauung von inneren Siedlungslücken, Baulücken oder Brachflächen, Aktivierung gebrauchter Flächen vor Ausweisung neuer Siedlungsflächen an den Siedlungsrändern. Soweit durch kommunalen Einfluss zu gestalten, werden Bauvorhaben nach ökologischen Gesichtspunkten umgesetzt. Dies gilt im Besonderen für öffentliche Gebäude. Das bedeutet höchstmögliche Energieeffizienz, Verwendung umweltverträglicher und gesunder Baumaterialien, geringst mögliche Eingriffe in den Naturhaushalt. Für die Planung von neuen Siedlungsgebieten sollen die Grundsätze für die Errichtung von Solarsiedlungen eingehalten werden. Bei allen zukünftigen Planungen wird von einer Durchmischung von Wohnen und Arbeiten ausgegangen, um regionale Gewerbe und Versorgungsstrukturen zu ermöglichen. Für alle zukünftigen Planungsaufgaben wird die Planungshoheit durch die Kommunen wahrgenommen, Vorhaben- und Erschließungspläne werden nur in sehr begründeten Ausnahmen erstellt.

 

Landschaft

Porta Westfalica - Stadt am Weserbogen mit der Porta Westfalica - entwickelt sich als großräumige Parklandschaft. Porta Westfalica verpflichtet sich zum Erhalt, der Pflege sowie, wo notwendig, der Heilung seiner einmaligen Landschaft. Die Maßnahmen des Landschaftsplanes werden umgesetzt, insbesondere die Einhaltung der Vorgaben für Landschafts- und Naturschutzgebiete. Die wesentlichen Inhalte des Landschaftsplanes werden in der Öffentlichkeit deutlich gemacht und in kontinuierliche Erinnerung gebracht. Besonderen Schutz und Pflege erfahren Weserufer, Kuppe und Kämme des Wiehen- und Wesergebirges. Porta Westfalica verwirklicht das Projekt 100.000 Bäume in Porta Westfalica. Im Rahmen dieses Projektes werden 100.000 neue Bäume im Stadtgebiet gepflanzt. Durch das Projekt werden alle Straßen mit begleitendem Baumbestand versehen, die Siedlungsbereiche intensiv durchgrünt und die Landschaft mit Bauminseln und Gehölzgruppen gestaltet. Porta Westfalica verpflichtet sich zur Förderung der naturnahen Land- und Forstwirtschaft und entwickelt ein Netzwerk regionaler Versorgung. Die Eingriffe in die Landschaft durch den Kiesabbau werden durch die Umwandlung in ökologisch vielfältige und der menschlichen Erholung dienende Flächen ausgeglichen. Diese Gebiete dienen dem Nutzen von Natur und Mensch. Eine bevorzugte oder gar ausschließliche Nutzung durch bestimmte Gruppen (z.B. Angler) steht im Konflikt mit dem Naturerholungsbedürfnis aller Bürger.

 

Menschen in Porta Westfalica

In den Ortsteilen und Dörfern finden alle Menschen Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten. Es gibt ausreichende Angebote für Familien wie auch Alleinerziehende mit Kindern und Jugendlichen, für Alleinstehende wie auch für älter werdende Bürger. In jedem Dorf/ Ortsteil gibt es Begegnungsmöglichkeiten für alle Altersstufen. Dabei werden auch Versorgungsmöglichkeiten (Mittagstisch) angeboten. Ältere Menschen können in ihrer angestammten Umgebung alt werden, durch Gemeinwesenarbeit erfahren sie Hilfe zur Selbsthilfe. Durch die Einrichtung einer Wohnungsbörse mit der Vermittlung von Mitwohnen, Wohnungstausch, etc. werden die vorhandenen baulichen Ressourcen ökonomisch und sozial sinnvoll genutzt. Überschaubarkeit und Pflege der nachbarschaftlichen Bindungen machen Porta Westfalica zu einer sicheren Stadt. In der Stadtplanung werden soziale Aspekte besonders berücksichtigt. Dies gilt auch für konkrete Maßnahmen wie die Vermeidung von "Angsträumen" oder Ghettobildung. Gute öffentliche Nahverkehrsverbindungen ermöglichen auch nichtmotorisierten Bürgern ausreichende Mobilität.

 

 

Leitbild Soziale Gerechtigkeit

 

Soziale Gerechtigkeit ist eine der Kernforderungen der Lokalen Agenda 21. Soziale Ungerechtigkeit ist ein Problem von lokaler und globaler Reichweite, das soziale Konflikte verursacht. Im Zeitalter weltweiter Vernetzung und globaler Arbeitsteilung lässt sich die Verantwortung für ein friedliches Miteinander nicht mehr an einzelne Staaten und Institutionen abtreten. Auf lokaler Ebene tritt die Stadt Porta Westfalica für eine aktive Bürgerbeteiligung ein. Ziel ist es, ein Klima zu schaffen, in dem Menschen frei und gleichberechtigt miteinander handeln und alternative Zukunftsentwürfe entwickeln und leben können. Auf einer globalen Ebene treten wir ein für die Verringerung des Wohlstandsgefälles in EINER WELT, für die Sicherung von Frieden und damit für das konsequente Engagement gegen Krieg.

 

Ehrenamt / Freiwilligenarbeit

Eine unserer Kernforderungen der bisherigen BürgerInnenarbeit beinhaltet die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für den Austausch sozialer Dienste. Damit verbunden ist die Forderung nach höherer Anerkennung besserer Ausstattung von Freiwilligenarbeit. Nächstliegendes Ziel ist die Auseinandersetzung mit bereits existierenden Modellen, z..B. die den Tausch sozialer Dienste über ein Punktesystem organisieren.

 

Vernetzung und Information im Bereich sozialen Engagements

Ein zentraler Bestandteil weiterer Agenda-Tätigkeit muss sein, die Arbeit an der Info-Broschüre Soziales Engagement in Porta Westfalica fortzuführen. Damit wird ein wichtiger Beitrag erbracht, um zum Einen die Vernetzung von sozial Engagierten untereinander zu ermöglichen bzw. zu erleichtern und zum Anderen die notwendigen Informationen über Hilfeleistungen für die hilfesuchenden und betroffenen BürgerInnen zur Verfügung zu stellen.

 

Soziale Einrichtungen

Es ist unverzichtbar, dass ein flächendeckendes Netz sozialer Hilfe- und Interventionseinrichtungen zur Verfügung steht. Damit verbunden ist das Eintreten für die gerechte Verteilung der Finanzen und ein Ausbau insbesondere in den Bereichen:

- Gesundheitsvorsorge (gleichberechtigte Versorgung im Gesundheitswesen, keine Zwei-Klassen-Medizin)

- Jugendsozialarbeit (einschließlich dem Schutz bzw. der Hilfe bei Missbrauch / Misshandlung)

- Familienberatungsstellen

- Seniorenhilfe / Begegnungsstätten

- Flüchtlingsberatung / -hilfe

- Unterstützungsleistungen für Alleinerziehende und kinderreiche Mütter / Väter

 

Schule, Ausbildung, Arbeit, Beschäftigung

Die Grundlage der nachhaltigen, sozial gerechten Entwicklung ist im Rahmen der Lokalen Agenda das umfassende Präventionsverständnis. Das bedeutet für den Bildungs- und Beschäftigungssektor:

- die Verringerung sozialer Selektion durch das dreigliedrige Schulsystem / Förderung des Integrativen Schulwesens

- schuleigene soziale und psychologische Beratungsangebote

- Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen bzw. Grundeinkommen

- Gleichstellung von Frauen in Arbeit und Familie

- individuelles Beratungs- und Unterstützungsangebot für Erwerbslose

 

 

Leitbild Kinder und Jugendliche

 

Mitbestimmung durch Kinder und Jugendliche in der lokalen Politik

Unter Politik verstehen wir die Vertretung unserer Interessen in Zusammenarbeit mit dem Rat der Stadt, mit den Schulen, den Vereinen und in anderen öffentlichen Bereichen. Es geht uns darum, in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Unsere Ideen wollen ernst genommen werden. Wir sind keine Diplomaten, wir meinen es ehrlich. Deshalb erwarten wir dieselbe Ehrlichkeit von den Profis.

So funktioniert's!

Kinder und Jugendliche beteiligen sich durch eine Zukunftswerkstatt. Dabei handelt es sich um ein Planspiel, das etwa einen Tag lang dauert. Kinder und Jugendliche arbeiten zusammen an der Zukunft! Die Fragestellung ist jedes Mal eine andere, der Austragungsort ebenfalls. Die Werkstätten sollen reihum an den Schulen der Stadt Porta Westfalica stattfinden. Die Teilnehmer stammen aus verschiedenen Schulformen. Ehemalige Schüler sind ebenso willkommen wie Kinder, die noch nicht zur Schule gehen.

Wer hat was davon?

Die Arbeit der Zukunftswerkstatt beginnt, wenn Fragen von uns zur Diskussion gestellt werden oder jemand uns auffordert, eine Frage zu diskutieren. Alles, was im öffentlichen Interesse sein könnte, kann dort Platz haben. Mit dem Ergebnis treten wir dann an die Öffentlichkeit bzw. an den Auftraggeber.

Beispiele.... Zum besseren Verständnis nennen wir mögliche Fragestellungen:

- "Ich und der Bus" (hat bereits an der Hauptschule stattgefunden)

- "Schule der Zukunft! - Kann Lernen auch anders sein?" (fand im Februar 2002 in der Realschule Hausberge statt)

- Freizeitgestaltung

- Mein Haustier und ich (wir wollen auch andere Themen für die Kleinen...)

- Warum hört keiner auf uns? Können Jugendliche Politik machen?

Das erwarten wir!

Eine Zukunftswerkstatt soll regelmäßig stattfinden. Sie wird von der AG Kinder + Jugendliche vorbereitet und durchgeführt. Die Schulen und die Stadt unterstützen sie hierbei. Politische Entscheidungen profitieren von unserer Arbeit. Dafür erwarten wir in der Entscheidungsbildung informiert und beteiligt zu werden.

 

 

Leitbild Verkehr

 

Umwelt- und sozialverträgliche Mobilität für alle!

 

1. Zielvorstellung

Die Verkehrsplanung und konkrete Verkehrsführung soll sich vorrangig an der Befriedigung der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sowie älteren und behinderten Menschen ausrichten.

- AutofahrerInnen sollten die Perspektive von Kindern und Jugendlichen, älteren und behinderten Menschen bei ihrer Teilnahme am Straßenverkehr stets mit einbeziehen;

- Öffentliche Einrichtungen wie z.B. Bahnhöfe, Schulen, Freizeittreffpunkte müssen sicher auf attraktiven Wegen erreicht werden können;

- Verkehrslenkung und -steuerung wie z.B. Ampelschaltungen müssen sich an den Bedürfnissen nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer ausrichten.

 

2. Zielvorstellung

- Jede Einwohnerin und jeder Einwohner von Porta Westfalica muss Möglichkeiten haben, täglich die für sie/ ihn wichtigen Ziele mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

- Ausbau des Leitliniennetzes der Busse in Porta Westfalica in allen Ortsteilen; deutliche Verbesserung der Schnittstellen Bus/Bahn, Fahrrad/Bahn und Fahrrad/Bus;

- Verdichtung der Taktzeiten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit der Maßgabe, sich an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten (Recht auf Mobilität!);

- (Wieder-) Einführung der Straßenbahn zwischen Porta Westfalica und Minden z..B. nach Fertigstellung des Weserauentunnels auf der Portastraße;

- Rückführung der Bahnhöfe Veltheim, Vennebeck und Eisbergen an das Schienennetz der Deutsche Bahn AG;

- Flächendeckende Einführung von Bushaltestellenhäuschen;

- Einführung von eigenständigen Busspuren zur vorrangigen Berücksichtigung und Steigerung der Attraktivität des ÖPNV.

 

3. Zielvorstellung

Alle Stadtteile von Porta Westfalica sollten untereinander sowie mit den angrenzenden Städten mit einem Radverkehrsnetz abseits von Hauptverkehrsstraßen verbunden und entsprechend ausgeschildert sein.

- Erarbeitung eines Radwegeplanes; mit Einbeziehung vorhandener Wirtschaftswege;

- Befestigung mit fahrradfreundlichen Oberflächen;

- Beschilderung mit ausreichend großen und gut lesbaren Schildern;

- Hinweise auf Nah- und Fernziele mit Kilometerangaben (mit einer Stelle hinter dem Komma);

- Regelmäßige Überprüfung und Instandhaltung der Wege und Schilder

 

4. Zielvorstellung

Auf allen Hauptverkehrsstraßen sind sichere Radverkehrsanlagen und Sonderspuren für öffentliche Verkehrsmittel vorzusehen.

- ausreichende Berücksichtigung der Radverkehrsbelange bei Neu- und Umbauten;

- Vorfahrt für den ÖPNV - bei allen Neu- und Umbauten sind Sonderspuren vorzusehen;

- Einrichtung von Ampelschaltungen mit Vorlaufzeiten für Radfahrer und Vorrangschaltungen für Busse;

- außerhalb von Ortsdurchfahrten Radwege z.B. durch Grünstreifen räumlich von der Fahrbahn getrennt;

- Ausbau der vorhandenen Radwegsbreite, insbesondere bei Zweirichtungsverkehr;

- innerhalb geschlossener Ortschaften beidseitig Radwege;

- Aufbau eines flächendeckenden Netzes sicherer und wetterfester Abstellmöglichkeiten für Fahrräder

 

5. Zielvorstellung

Zur allgemeinen Verbesserung der Lebensqualität der Bürger und Bürgerinnen ist der motorisierte Individualverkehr zu reduzieren.

- Vorrang der Verkehrsreduzierung bei allen städtischen Planungen, bei allen Neu- und Umbauten

-Verbesserung der gesamten Infrastruktur, die alternativ zum Auto genutzt werden kann;

- Begünstigung von Personen, die entweder auf ein Auto verzichten oder eine bestimmte Jahreskilometerleistung nicht überschreiten - z.B. durch steuerliche Vorteile oder durch symbolische Belohnungen (Essen mit dem Umweltbeauftragten oder Bürgermeister)

- Einführung von autofreien oder autoreduzierten Sonntagen in Porta Westfalica

- Einführung von Car-Sharing-Anbietern, die die Möglichkeit der Autonutzung ohne eigenes Automobil bereitstellen.

 

 

Leitbild Kreislauf- und Abfallwirtschaft

 

Präambel

Die Stadt mit ihren Eigenbetrieben hat Vorbildfunktion in allen umweltrelevanten Maßnahmen z.B. Verantwortung für umweltgerechte Entsorgung aller in ihrem Bereich entstehenden Abfälle. Alle Auftragnehmer der Stadt müssen zur Kontrolle der umweltgerechten Entsorgung verpflichtet werden. Das Prinzip der Nachhaltigkeit soll in die Gesamtwirtschaft eingeführt werden. Die Bürger müssen umfassend über alle in Porta Westfalica praktizierten Umwelttechniken informiert werden.

 

Abfall

 

Die Wegwerfmentalität muss bekämpft werden. Die führt zu der Utopie: Kein Restmüll, alle Rohstoffe werden im Kreislauf geführt. Bei Verpackung sollten die Mehrwegsysteme gestärkt werden. Einwegverpackung nur in Ausnahmefällen und dann aus nachwachsenden Rohstoffen die anschließend zur Energieerzeugung genutzt werden können. Folge: Keine Abfälle in der Landschaft: saubere Landschaft. (Pfandsystem, das Wegwerfen muss verteuert werden). Beispiele: Bodenbörse (Abfall darf nicht deponiert, sondern sollte wiederverwendet werden). Baumaterialbörse (z.B. Pflastersteine, Bauschutt als Füllmaterial). Altholzbörse - Soweit verwertbar. Rohstoffbörse - kein Rohstoff in den Müll. Grünabfall - zur Energiegewinnung als Koferment in Biogasanlagen. Um dies zu erreichen, muss die Abfallberatung der Bürger verbessert und die Bürgerberatung insgesamt intensiviert werden. Ziel: Optimierung der Abfallsortierung durch Stadt und Bürger.

 

Wirtschaft

 

Der Grundsatz des Wirtschaftens für unsere kommunale Gemeinschaft muss lauten: Volkswirtschaft vor Betriebswirtschaft.

Das bedeutet:

- langfristiges Gemeinwohl muss über kurzfristiges Profitstreben gestellt werden. Hochwertige Produkte mit großer Lebensdauer müssen favorisiert werden. Dazu gehört auch die Verbesserung der Reparaturfähigkeit durch Einsatz von austauschbaren Verschleißteilen.

- Verwendung von mehr Naturmaterialien, deren energetische Verwendung möglich ist.

- Klein- und Mittelbetriebe in Porta Westfalica müssen gefördert werden.

- Die menschliche Arbeit muss gerecht entlohnt werden.

- Die in der Wirtschaft eingesetzten Ressourcen sollten mit den tatsächlichen volkswirtschaftlichen Kosten bewertet werden. Dies führt zu sparsamem Umgang mit den benötigten Ressourcen.

Daraus leitet sich das Prinzip des Ökoprofit ab:

- Rohstoffe optimal verwerten. Der Input von Material und Energie muss minimiert werden, was zur Folge hat, dass weniger Abfall, Abwasser und Emissionen entstehen. Dazu gehört auch, dass Recyclingmaterialien favorisiert werden, an Stellen, wo dies ohne Einbußen von Qualität möglich ist. - Beispiel: Pömpel, Bänke, Gartenpfähle u.ä. -

- Umwelttechnik ist ein wichtiger Wachstumsmotor. Daher ist gezielte und sinnvolle Förderung notwendig, wobei die erreichten Ergebnisse allgemeinverständlich dargestellt und veröffentlicht werden müssen.

- Regionale Vermarktung mit möglichst allen Wirtschaftsgütern ist zu fördern.

Ziel: Kurze Wege/ Produkte aus der Region

 

 

Leitbild Wasser / Abwasser

 

Präambel

Im Verständnis der Bürger unseres Landes werden Wasser, Boden, Luft getrennt wahrgenommen. Eine mögliche Ursache dafür liegt im Ansatz des Umweltschutzgedankens in unserem Kulturkreis: Beseitigt wurde immer etwas Störendes, etwas was augenfällig geworden war. Diese punktuelle Betrachtung brachte "End of the Pipe"-Technologien hervor, beispielsweise die Reinigung von Abwässern in einer Kläranlage vor Einleitung in ein Gewässer. Richtig ist aber, Wasser, wie auch Luft und Boden - eben die gesamte Umwelt - als Ganzes zu betrachten. Im technischen Umweltschutz sind entsprechend dieser Sichtweise neue Strategien zu entwickeln. Die ganzheitliche Betrachtung ist zu fördern. Der Grundgedanke ist: Man darf die Belastung gar nicht erst entstehen lassen.

 

Wasser

 

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Seine Reinheit und Genussfähigkeit müssen auf jeden Fall sichergestellt werden. Daher:

- Keine Privatisierung der Wasserversorger.

- Alle Anstrengungen der Bürger zum sorgfältigen Umgang damit dürfen auf keinen Fall zu einer finanziellen Mehrbelastung führen. Vielmehr müsste der Bürger für Anstrengungen zum sorgfältigen Umgang mit diesem Lebensmittel belohnt werden.

- Wenn man den Preis für Trinkwasser angemessen erhöhen würde, könnte man dessen Wert besser einschätzen.

In Porta Westfalica darf kein unbehandeltes Abwasser mehr in Bäche, Seitengräben oder Grundwasser gelangen. Wassersparen muss erreicht werden durch Mehrfachnutzung: Einführung geschlossener Wasserkreisläufe in Industrie und Gewerbe

- Regenwasser - Verwendung

- zur Gartenbewässerung

- zur Toilettenspülung

- zum Wäschewaschen

Zusätzlich müssen wassersparende Techniken eingesetzt werden:

- Sparspülung bei Toiletten

- Moderne Wasch- und Spülmaschinen

- Wassersparende Duschen

Dem Bürger muss bewusst gemacht werden, dass unser Trinkwasser zum größten Teil aus Grundwasser gewonnen wird. Daraus ergibt sich die Forderung :

- Unterbindung der Einleitung von ungeklärten Abwässern in Vorfluter.

Vielmehr Erhaltung des Grundwasserspiegels durch dezentrale Abwasserbehandlung, was gleichzeitig dazu führt, dass der Finanz-, Arbeits- und Materialaufwand minimiert und weniger Klärschlamm erzeugt wird. Das so gereinigte Abwasser muss an Ort und Stelle versickert werden. Grundwasser darf nur zum Trinken verwendet werden.

Dies führt zu der logischen Forderung, dass das Grundwasser geschützt werden muss durch:

- Vermeidung von Überdüngung vor allem im Privatgarten.

- Verminderung des Pestizideinsatzes in Landwirtschaft und Privatgarten.

- Vermeidung des Schadstoffeintrags durch Industrie und Gewerbe.

- Durch biologische Schädlingsbekämpfung v.a. in Wasserschutzgebieten.

- Durch Pflanzenkläranlagen, die dezentral betrieben werden können.

- Durch Rückhaltung des Oberflächenwassers vor Ort.

- Nutzung der Selbstreinigungskräfte.

- Durch renaturierte Bäche.

- Durch Aufforstung vor allem von Gebieten der Zone II.

Endziel aller Anstrengungen muss sein: Aus unserer Kommune dürfen langfristig keine unvertretbaren Belastungen für Weser und Nordsee ausgehen. Um dies zu erreichen, muss eine enge Kooperation mit den Nachbarkommunen aufgebaut werden. Die Stadt Porta Westfalica sollte sich alle Möglichkeiten bei technischen und organisatorischen Veränderungen auf dem Gebiet der Abwasserbeseitigung offen halten. Auch Insellösungen oder die individuelle Abwasserbeseitigung je Haushalt sollte möglich sein durch den inzwischen erreichten technischen Fortschritt. Die Abwasserbeseitigung muss jedoch für den Bürger bezahlbar bleiben.

 

Fazit: Das Abwasser muss von der Stadt Porta Westfalica intelligent gemanagt werden.

 

 

Leitbild Boden

 

Der Boden hat für die Menschen zahlreiche Funktionen. Er dient zunächst als Quelle unserer Ernährung. Darüber hinaus hat er eine große Bedeutung für unser Klima und die Reinhaltung der Luft und die Regulierung der Niederschläge. Für die Zukunft wird der Boden aber auch zunehmend Bedeutung gewinnen als Rohstofflieferant für Energiegewinnung und für die Erzeugung chemischer Produkte, die heute noch aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl, Kohle oder Erdgas gewonnen werden. All dies macht klar, dass der Boden geschont und in seiner natürlichen Form und Beschaffenheit unbedingt erhalten werden muss.

Um wirksamen Bodenschutz zu gewährleisten, sind folgende Maßnahmen dringend geboten: (Diese Maßnahmen decken sich in weiten Teilen mit den Forderungen für die Gewässerschonung)

- Erhaltung der dünnen Humusschicht, die für alles Wachstum unerlässlich ist.

- Vermeidung von mineralischen Düngemitteln in Landwirtschaft und Privatgärten, um Versalzung und Vergiftung der Bodenoberfläche zu verhindern. Dazu gehört auch:

- die Vermeidung von Pestiziden und alternativ

- der Einsatz von natürlichen Schädlingsfeinden (Beisp.: Bacterium thuringensis)

- Entsiegelung von Bodenflächen

- Maßnahmen gegen Erosion durch Anpflanzung von Strauch-, Waldgürteln und Hecken.

- Generell: Aufforstung und nachhaltige Waldwirtschaft

- Kompostierung von Küchen- und Gartenabfällen und

- sinnvoller Einsatz des gewonnenen Komposts zur Düngung.

- Sinnvoller Einsatz von Klärschlamm

- Extensivierung der Landwirtschaft und Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen zum Anbau von Energiepflanzen.

Der Landwirt muss zum Energiewirt werden.

- Unterstützung dieser Maßnahmen durch Kauf von Produkten aus biologischem Landbau, auch wenn diese teurer sein sollten.

- Keine Zersiedlung der Landschaft.

- Unterbindung von wilden Müllablagerungen.

 

Sicherung aller Altlasten in einem überschaubarem Zeitraum.

 

 

Leitbild Luft

 

Die Luft zum Atmen ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Grundlebensmittel. Ohne einen bestimmten Sauerstoffgehalt der Luft, ohne die Abwesenheit von giftigen Bestandteilen erstickt der Mensch oder er vergiftet sich. Sekundär, aber nicht minder weitreichend sind die Auswirkungen von Kohlendioxid oder Methan auf das Weltklima.

Vor diesem Hintergrund darf von der Stadt Porta Westfalica keine Schädigung von Luft oder Klima ausgehen: Es obliegt daher der Stadt Porta Westfalica, die Luft durch folgende Maßnahmen zu schützen:

- Einschränkungen des Straßenverkehrs auf ein notwendiges Maß (die eigenen Füße, Fahrrad, Bus oder Bahn statt Auto) bzw. abgasfreie Autos z.B. Antrieb durch Wasserstoff aus Brennstoffzellen.

- Massiver Einsatz von Energiesparmaßnahmen (Gebäudedämmung, Heizungsoptimierung oder -ersatz, Optimierung von Produktionsabläufen, sparsame Fahrzeugtechnik.)

- Massiver Ersatz fossiler und atomarer Brenntechnik durch regenerative Energien (Wind, Sonne, Wasser, Biomasse), die Technik für einen weitgehenden Ersatz auch bei Fahrzeugantrieben ist bereits heute verfügbar, beim Heizen von Gebäuden ohnehin.

- Schutz, Hege und Neuanpflanzung von heimischen Mischwäldern zur Sauerstoffproduktion und zur Etablierung von CO² - Kreisläufen bei der Wärmegewinnung und zum Schutz des Grundwassers.

- Frühe Vermittlung (Kindergarten, Vorschule, Grundschule) der geschilderten Zusammenhänge und Erziehung zum sparsamen Umgang mit Energie und zur Achtung der Luft als Grundlebensmittel.

Zu beachten ist in allen Fällen vorrangig das Prinzip der Nachhaltigkeit.

 

 

Leitbild Naturnaher Garten

 

Präambel

Die Stadt Porta Westfalica möge darauf hinwirken, dass sich im Stadtgebiet die heimische Fauna und Flora in natürlicher Weise entwickeln kann und dass sie auf Dauer erhalten bleibt. Einschränkungen dieses Grundsatzes sollen möglichst gering bleiben. Mögliche Eingriffe sollen vor der Durchführung auf ihren Sinn und Nutzen für die Allgemeinheit bzw. ihren Schaden für die natürliche Umgebung hin überprüft werden. Dies sollte für alle Flächen gelten, vor allem für die, auf die die Stadt Porta Westfalica unmittelbaren oder mittelbaren Einfluss hat. Unmittelbaren Einfluss haben Rat und Verwaltung auf die von ihnen verwalteten Flächen, mittelbaren auf die ihrer Bürger. Der letzte Punkt ist durch Ortssatzungen oder andere Instrumente der kommunalen Selbstverwaltung sicherzustellen.

- Brachflächen sollen ausgewiesen werden.

- Bei der Anlage von Gärten sollen heimische, standortgerechte Gehölze und andere Pflanzen bevorzugt werden. Gärten, Wege, Plätze und andere Flächen sollen Ruhezonen und Rückzugsmöglichkeiten für Tiere, insbesondere Insekten als Garanten für das Überleben heimischer Nutz- und Wildpflanzen, bereitstellen.

- Es gibt keine Unkräuter, jede Pflanze hat ihren Platz.

- Grünabfall soll da verbleiben, wo er anfällt, die Eigenkompostierung soll gefördert werden.

- Gärten sind nicht Abstandsfläche zum Nachbarn, sondern Lebensraum. Dem Garten ist die Funktion als Zier- oder Nutzgarten, z..B. zur Herstellung eigener Lebensmittel oder als Kräuter- und Heilpflanzengarten zurückzugeben.

- Die Schönheit von Gärten soll auf städtischen Flächen beispielhaft dargestellt werden.

- Interessierte Bürger sollen entsprechend angeleitet oder beraten werden.

- Hecken, Steinmauern, Gräben und Wegeseitenbereiche sind Teil einer z..T. Jahrhunderte alten Kulturlandschaft, die als solche erhalten und bewahrt werden und nicht der Agrarproduktion weichen soll.

- Gewässer und Uferbereiche sollen naturnah gestaltet oder wiederhergestellt werden.

- In den Schulen soll das Wissen um die Kreisläufe der Natur und die Schönheit unserer Kulturlandschaft vermittelt werden, z..B. praktisch durch die Anlage naturnaher Schulgärten oder durch Unterricht in der Natur.

 

 

Leitbild Landwirtschaft- Regionale Vermarktung

 

Präambel

Die Landwirtschaft ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Region , sondern hat auch wesentlichen Einfluss auf die Qualität von Lebensmitteln und Grundwasser, sowie die Schönheit unseres ländlichen Lebensraums. Um diese für unsere Stadt wichtigen Faktoren zu erhalten und zu verbessern, sollten verschiedene Kriterien verbessert werden:

Der Verbraucher wünscht sich eine Landwirtschaft mit weniger Einsatz von synthetischen Düngern und Pflanzenschutzmitteln und für ihn überschaubare Betriebsgrößen, die möglichst naturnah wirtschaften, weil er zu diesen Bewirtschaftungsformen größeres Vertrauen hat. Bei der Tierhaltung erwartet der Konsument eine artgerechte Tierhaltung möglichst ohne Wachtumsförderer und Medikamente, auf ein Minimum reduzierte Tiertransporte und eine Tierhaltung im Einklang mit Gewässer- und Naturschutz. In Kooperation mit der Wasserwirtschaft sollen Düngung und Pflanzenschutz optimiert werden. Die Produktion von Rohstoffen und Energieerzeugung durch nachwachsende Rohstoffe, sowie der Betrieb von Biogasanlagen sollte deutlich gefördert werden. Durch diese zusätzlichen Erwerbsformen soll die Existenz der bestehenden landwirtschaftlichen Betriebe gesichert werden.

Die Stadt könnte die wenigen übrig gebliebenen Landwirte unterstützen, indem sie :

1. weniger Ackerflächen für Bebauung beansprucht.

2. Abstände bei der Wohnbebauung zu bestehenden landwirtschaftlichen Betrieben besser einhält.

3. Erwerber von Bauplätzen besser über die umliegende landwirtschaftliche Nutzung informiert.

4. Nutzungsänderung für nicht mehr benötigte landwirtschaftliche Gebäude erleichtert.

5. Die Verunkrautung öffentlicher Flächen verhindert, sowie

6. bessere Kontrollen gegen die Vermüllung der Weg- und Ackerränder durchführt.

Die landwirtschaftlichen Betriebe sollten durch Unterstützung seitens der Kommune erhalten werden, um somit die Dörfer nicht zu reinen Schlafstätten verkommen zu lassen. Die in der Landwirtschaft nach umweltverträglichen Methoden erzeugten regionalen Produkte sollten zum Beispiel durch Direktvermarktung, Einführung von Markttagen, Herausgabe eines regionalen Marktführers oder logistischen Konzepten zur direkten Anlieferung regional erzeugter Produkte zum Verbraucher gefördert werden.

Dies ist Aufgabe der städtischen Wirtschaftsförderung!

 

 

Leitbild Energie und CO²-Minderung

 

Präambel

Erfolgreicher Umweltschutz kann nur durch ein umweltbewusstes Handeln praktiziert werden, das dem Wert bzw. der Begrenztheit unserer natürlichen Ressourcen langfristig Rechnung trägt. Im Zentrum steht dabei das Ziel, unsere natürlichen Ressourcen so umsichtig zu bewirtschaften, dass sie nachhaltig als Grundlage des Lebens und der Lebensqualität für die heutige und künftigen Generationen bewahrt werden.

Die norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland sagte: Nachhaltige Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist seit über 200 Jahren aus der Forstwirtschaft bekannt, wonach der Holzeinschlag nicht größer sein darf als die nachwachsende Holzmenge. Das Nachhaltigkeitskonzept hat 1998 Eingang in das deutsche Planungsrecht gefunden. In § 1 des Baugesetzbuches wird ausdrücklich eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung angestrebt. Die Kommune soll dafür sorgen, dass bei BürgerInnen der Stadt Porta Westfalica das Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickelt und geschärft wird. Dazu können u.a. Erziehung (z.B. in der Kinder - und Jugendarbeit) sowie umfassende Information, Aufklärung und neutrale Beratung der BürgerInnen beigetragen. Die eingelagerten fossilen Energien von Millionen von Jahren werden seit der Entstehung der Industriestaaten zu 80% verbraucht. Dadurch ist der CO² - Gehalt der Luft gestiegen. BürgerInnen und Stadt sollten nur so viel CO² emittieren, wie mit dem Klima vereinbar ist. (Prinzip der Nachhaltigkeit)

 

1. Sparsamer Umgang mit Energie

 

Mit der verfügbaren Energie sollte sparsam und sorgfältig umgegangen werden. Praktisch heißt das für Porta Westfalica:

a) Um die immer vielschichtigeren Angebote der Energielieferanten zu veranschaulichen, ist es unbedingt erforderlich, einen konzernunabhängigen Energieberater (auf Kreisebene) einzustellen.

b) Energieverluste durch Transporte sollen vermieden werden. Deshalb ist verbrauchernahe Erzeugung anzustreben.

c) Bei Stadtplanung und Architektur sollte auf eine optimale Energieeffizienz geachtet werden (z.B. passive Sonneneinstrahlung). Wärmeverluste sind durch gute Wärmedämmung sowie durch intelligente Lüftung und Wärmerückgewinnung zu vermeiden.

d) Die Beleuchtungssteuerung sollte energiesparend sein.

e) Dies soll durch intelligentes, zukunftsorientiertes Energiemanagement gewährleistet sein.

f) Durch die gesamten Sparmaßnahmen soll bis 2010 mind. 40% Energie gespart werden.

Dies soll u.a. durch Contracting-Verträge erreicht werden.

 

2. Energieerzeugung

 

Der Ausstieg aus der Kernenergie und die Reduzierung der Energiegewinnung aus fossilen Rohstoffen sind erforderlich. (Diese Idee wird inzwischen auch von der Energiewirtschaft anerkannt und unterstüzt.) Dafür soll in die Nutzung von regenerativen Rohstoffen eingestiegen werden. Eine dezentrale Energieversorgung ist unbedingt anzustreben. Praktisch kann und soll dies in Porta Westfalica folgendermaßen umgesetzt werden:

a) Installation von Solarkollektoren zur Erzeugung von Warmwasser und Wärme.

b) Installation von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen.

c) Installation von Photovoltaikanlagen auf allen südgeneigten Dächern, an Fassaden und Lärmschutzwänden.

d) Installation von Biogasanlagen auch mit Wärme-Kraft-Kopplung.

f) Installation von Windkraftanlagen- Ausweisung von geeigneten Flächen.

g) Beschaffung von Fahrzeugen für den ÖPNV in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der Sparsamkeit (Spritverbrauch, Brennstoffzellentechnik). Die Stadt sollte darauf hinwirken, dass bei dem geplanten Autohof auch die Möglichkeit geschaffen wird für die Betankung der kommunalen Fahrzeuge mit Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellenantrieb (Methanol, Erdgas).

h) Energetische Nutzung von Wasserkraft.

i) Geothermie

j) Abwärmenutzung

Die kommunalen Anteile, am lokalen Energieversorgungsunternehmen (EVU) sollen bestmöglich verkauft werden unter der Voraussetzung, dass der Erlös ausschließlich für die Realisierung eines oder mehrerer der unter a) bis i) angeführten Projekte eingesetzt wird.

 

Nahziel: Bis 2010 sollen 5% des Energieverbrauchs aus regenerativen Quellen erzeugt werden.

 

Fernziel: Bis 2025 soll deren Anteil auf 50% des Energieverbrauchs steigen.